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New York: Weiße Dächer gegen Sommerhitze

Forscher der Columbia University und der NASA haben in einem Langzeitexperiment die Auswirkungen von verschiedenen Dachmaterialien auf das Stadtklima in New York untersucht. In Großstädten bildet sich bei oft eine “Städtische Wärmeinsel“. Die Ursache liegt darin, dass Asphalt, Metall und dunkle Betonflächen mehr Sonnenenergie absorbieren als Wälder, Felder oder schneebedeckte Flächen. Dadurch treten besonders nachts in Innenstädten deutlich höhere Lufttemperaturen auf als am Stadtrand.

Der Temperaturunterschied zwischen Stadtrand und Innenstadt liegt in New York typischerweise zwischen 2 und 4 Grad, ein ähnlicher Wert wird auch in deutschen Großstädten wie zum Beispiel Berlin beobachtet. In dem Experiment maßen die Forscher aber vor allem die Temperatur der Dachoberflächen.

So wurden während einer Hitzewelle am 22. Juli 2011 auf einigen dunklen Dächern Temperaturen bis 77°C erreicht. Dächer mit einer weißen Beschichtung wurde dagegen nur 53°C heiß. An diesem Tag wurde auch ein neuer Rekord für den Energieverbrauch in New York aufgestellt.

In der Langzeitstudie, die über mehrere Jahre ging, wurden auch verschiedene Dachbeschichtungen auf ihre Langlebigkeit untersucht. Eine professionell installierte Folienbeschichtung hatte auch nach vier Jahren noch ein sehr gutes Reflexionsvermögen, ein weiß gestrichenes Dach dagegen reflektierte nach zwei Jahren nur noch halb so gut wie am Anfang der Studie. Allerdings fallen für das Streichen eines Dachs nur etwa 3 Prozent der Kosten an, die für eine Folienbeschichtung benötigt werden.

New York will jetzt vermehrt diese weiße Beschichtung auf Dächern anbringen. Dazu wurde das “NYC CoolRoofs” Programm aufgelegt. Es soll dazu beitragen, den Energieverbrauch und somit die Emissionen von Treibhausgasen in der Stadt zu senken. Bürgermeister Michael Bloomberg hat eine Reduktion von 30 Prozent bis zum Jahre 2030 anvisiert. Sollte sich die Globale Erwärmung in den nächsten Jahrzehnten fortsetzen, wird New York immer öfter mit Hitzewellen zu rechnen haben.

Image by Alfred Hutter.

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