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OCO-2: 1 Jahr Kohlendioxid-Überwachung aus dem All

Seit mehr als einem Jahr ist der NASA-Satellit “Orbiting Carbon Observatory 2” (OCO-2) im All und sendet Daten. Der im Juli 2014 gestartete “OCO-2” soll neue Einblicke in den globalen Kohlenstoffkreislauf für die internationale Wissenschaftsgemeinschaft geben. Seit September 2014 stehen nun operationell Daten zur Verfügung.

OCO-2 umkreist die Erde täglich 14.5 Mal und liefert dabei über eine Million Messwerte. Wolken, Aerosole und gebirgiges Gelände stören dabei die Messungen, so dass am Ende nur zwischen 10 und 13 Prozent der Daten von ausreichender Qualität sind, um genaue Schätzungen der Kohlendioxidkonzentration abzuleiten. Das sind aber mehr als 100 Mal mehr Messwerte, als aus allen anderen Datenquellen bisher vorliegen.

Damit können nun erstmals saisonale Veränderungen und Schwankungen im Kohlendioxidgehalt auf der ganzen Erde verfolgt werden. Eine erste Auswertung der Daten für den Zeitraum September 2014 bis September 2015 hat die NASA auf YouTube eingestellt:

Zwischen Mitte Mai und Mitte Juli 2015 sieht man erwartungsgemäß eine deutliche Reduzierung der Kohlendioxidkonzentration auf der nördlichen Hemisphäre, da hier nun die Pflanzen das Kohlendioxid aus der Luft absorbieren, um zu wachsen. Während dieser zwei Monate sinkt die Konzentration von Kohlendioxid über einen großen Teil der nördlichen Hemisphäre um zwei bis drei Prozent.

Ebenso sichtbar ist hier, wo die erhöhte CO2-Konzentrationen mit menschlichen Aktivitäten verbunden ist. Höhere Kohlendioxid-Werte sind in Regionen zu finden, in denen fossile Brennstoffe durch große Kraftwerke oder Megastädte verbraucht wie zum Beispiel in China oder Indien. Erhöhte Werte sind aber auch in Brasilien, Zentralafrika und Indonesien zu sehen, wo Wälder gerodet und verbrannt werden, um Flächen für die landwirtschaftliche Nutzung zu gewinnen.

Aber auch über den Ozeanen sind überraschenderweise deutliche regionale Unterschiede zu erkennen. Diese sind offenbar stark an die Meeresoberflächentemperaturen gekoppelt und somit auch an die Meeresströmungen. Damit könnte auch das aktuelle El-Nino-Ereignis einen Einfluss auf die Kohlendioxidkonzentration haben. Die Forscher hoffen, dass mit diesen neuen Daten demnächst bedeutende Forschungsergebnisse zu Kohlendioxidquellen und -senken zu erwarten sind, die die Klimamodelle verbessern werden.

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