Eine Analyse der University of California, Berkeley, zeigt anhand von neusten Messwerten, dass die Erwärmungstrends der Ozeane mit denen übereinstimmen, die von führenden Klimamodellen vorhergesagt wurden, und dass sich die allgemeine Erwärmung der Ozeane beschleunigt.
Die Erwärmung der Ozeane ist ein wichtiger Indikator für den Klimawandel, da schätzungsweise 93 Prozent der von den Treibhausgasen zurückgehaltenen Wärmeenergie in den Weltmeeren gespeichert wird. Und im Gegensatz zu den Lufttemperaturen werden die Meerestemperaturen nicht von Jahr zu Jahr durch Klimaereignisse wie El Nino oder Vulkanausbrüche beeinflusst.
Unter der Annahme eines “Weiter-so”-Szenarios, in dem keine Anstrengungen unternommen werden, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, prognostizieren die Klimamodelle, dass die Temperatur der oberen 2.000 Meter der Weltmeere bis zum Ende des Jahrhunderts um 0,8 Grad steigen wird.
Die thermische Ausdehnung, die durch diesen Temperaturanstieg verursacht wird, würde den Meeresspiegel um 30 Zentimeter anheben, zusätzlich zu dem bereits signifikanten Meeresspiegelanstieg, der durch das Abschmelzen von Gletschern und Eisschilden verursacht wird. Wärmere Ozeane tragen auch zu stärkeren Stürmen, Hurrikanen und extremen Niederschlägen bei.
Eine Flotte von fast 4.000 schwimmenden Robotern treibt durch die Weltmeere, taucht alle paar Tage in eine Tiefe von 2000 Metern und misst die Temperatur, den pH-Wert, den Salzgehalt und andere Informationen des Ozeans, wenn sie wieder aufsteigen. Dieses Meeresüberwachungsbataillon, genannt Argo, liefert seit Mitte der 2000er Jahre konsistente Daten über die Ozeane. Vor Argo liegen nur spärliche Daten zu den Temperaturen in den Meeren vor.
Die Studie nutzt die Daten der Argo-Flotte und berechnete den Wärmegehalt der Ozeane bis 1970 zurück. Dabei wurden neue Methoden zur Korrektur von Kalibrierfehlern und anderer Messfehler sowohl der Argo- als auch früherer Tauchbojen entwickelt. Damit konnten Unterschiede zwischen verschiedenen Arten von Meerestemperaturmessungen korrigiert und Lücken in den Messungen über Zeit oder Ort besser berücksichtigen werden. Auch weiterhin arbeiten die Wissenschaftler daran, die unvollkommenen und begrenzten Meeresdaten vor dem Jahr 2000 zu verbessern.