Forscher des Schweizer Wasserforschungsinstituts EAWAG haben eine Methode entwickelt, um mit Hilfe von Mobilfunkantennen Niederschlagsraten zu messen. Dabei wird die eigentlich störende Wirkung der Regentropfen auf die Ausbreitung der Mikrowellen ausgenutzt.
Ein weiterer Vorteil gegenüber dem Niederschlagsradar: Bei Starkniederschlägen wird der im Kreis scannende Radarstrahl so geschwächt, dass er hauptsächlich Niederschlagsgebiete wahrnimmt, die in der Nähe des Radarstandortes liegen. Weiter entfernt liegende Niederschlagsechos werden nur noch deutlich abgeschwächt registriert, dies ist bei den Mobilfunkantennen nicht der Fall. Auch Fehlechos auf Grund des bergigen Terrains treten hier nicht auf.
Getestet wurde das Verfahren auf einer Fläche von 150 km² im Raum Zürich. In dieser Region wurden die Daten von 23 Mobilfunk-Sendemasten genutzt, die mit Hilfe von herkömmlichen Regenmess- und Niederschlagsradardaten kalibriert wurden. Es ist geplant, in nicht allzu ferner Zukunft diese hochaufgelösten Echtzeit-Niederschlagsdaten für die Regulierung der Abwassersysteme und Rückhaltebecken in der Schweiz zu nutzen.