Am 6. Dezember 2017 wurde am Thompson-Pass nahe der Stadt Valdez in Alaska ein neuer globaler Schneefallrekord aufgestellt. Innerhalb nur einer Stunde fielen 25 cm Schnee. Danach fielen innerhalb von 30 Minuten nochmals 13 cm, so dass innerhalb von 90 Minuten 38 cm zusammenkamen. Auch danach schneite es weiter, so dass nach 12 Stunden eine Neuschneemenge von insgesamt 102 cm registriert wurde, so berichtet die Washington Post.
Die Stadt Valdez mit rund 4000 Einwohnern wurde vom Rest des Staates abgeschnitten als die einzige Verbindung zur Stadt von einer Lawine begraben wurde. Bis zu 6 Meter Schnee türmten sich auf dem Richardson Highway. Valdez, das an einer Bucht am Prince William Sound liegt, gilt mit durchschnittlich 760 cm Neuschneesumme pro Jahr als die schneereichste Stadt in den USA. Der Thompson Pass befindet sich auf 2678 Meter über dem Meeresspiegel und ist einer der schneereichsten Regionen der USA mit bis zu 2290 cm Neuschneesumme pro Jahr.
Der Schneesturm am Thompson Pass zählt zu den stärksten seiner Art, die je registriert wurden. Der absolute Rekord für die Neuschneemenge innerhalb einer Stunde hält aber immer noch die Stadt Copenhagen im US-Bundesstaat New York. Dort wurden am 2. Dezember 1966 30 cm registriert. Einen weiteren extremen Schneesturm gab es am 26. Januar 1972 in Oswego, New York. Innerhalb von zwei Stunden fielen dort 44 cm. Es ist nicht überraschend, dass diese beiden Extremereignisse das Ergebnis des sogenannten “Lake Effectes” waren.
Der Ontario-See wirkt hier als eine Art Schneemaschine. Kalte Luft aus dem Nordwesten wird über den See geführt wird und reichert sich dabei mit Feuchtigkeit an, die die heftigen Schneefälle verursacht. Den gleichen Effekt in deutlich abgeschwächter Form gibt es auch im Winter an den Nord- und Ostseeküsten Deutschlands.
Der Alaska-Sturm war allerdings kein “Lake-Effect”-Ereignis, aber eine ähnliche Menge an Feuchtigkeit war beteiligt. Ein Strom warmer und feuchter Luft aus dem Pazifik wurde bis hinauf in die hohen Breiten geführt, wo er dann auf die bergige Küste Alaskas traf. Dabei spielte der Jetstream eine entscheidende Rolle, der den Fluss der Luftmassen steuert. Im Westen strömte warme Luft weit nach Norden, während im Osten kalte Luft nach Süden transportiert wurde.