Über 2.800 km trennen Afrika und Südamerika, die vor 150 Millionen Jahren noch verbunden waren. Aber auch heute haben die beiden Kontinente noch eine Verbindung: Sahara-Staub. Das folgende Bild zeigt eine Kombination aus drei Bildern des polumlaufenden NASA-Satelliten Terra, die am 1. Juni 2010 aufgenommen wurden (eine große Version sowie eine Google-Earth-Version gibt’s auf dieser NASA-Website):
Der Terra-Satellit umrundet die Erde von Pol zu Pol innerhalb von 90 Minuten. Dabei dreht sich die Erde unter dem Satelliten weiter. Die grauen Bereiche im Bild sind die Lücken zwischen zwei Umläufen. Man erkennt deutlich den hellgrauen Schleier von Sahara-Staub, der über die Kap Verdischen Inseln bis vor die Küste Französisch Guayanas weht und dann in einem Bogen nach Norden bis zu den Kleinen Antillen geführt wird. Dies ist eine Strecke von rund 6.000 Kilometern!
Es geht aber noch besser: Bei ähnlichen Staubstürmen werden jedes Jahr etwa 40 Millionen Tonnen Staub aus der Sahara mehr als 8.000 km weit nach Brasilien in das Amazonas-Becken transportiert. Dieser Staub hat eine große Bedeutung für den dortigen Regenwald, denn die enthaltenen Mineralien wirken wie Dünger für den Boden. Solche Staubstürme sind aber nicht nur vorteilhaft für den Regenwald, wie Forschungen gezeigt haben, können sie auch die Entstehung von Hurrikanen behindern.