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Salzgehalt im Atlantik nimmt zu

In den subtropischen Regionen des nördlichen Atlantischen Ozeans hat der Salzgehalt des Oberflächenwassers in den letzten 50 Jahren leicht zugenommen. Zwar beträgt die Zunahme nur weniger als 1%, dies ist aber trotzdem signifikant, da der mittlere Salzgehalt normalerweise sehr konstant ist. Nach einer Studie des Met Office im englischen Exeter ist dafür der Klimawandel verantwortlich.

Warum ist aber der Salzgehalt des Atlantik überhaupt von Interesse? Der Salzgehalt und die Temperatur des Wasser bestimmen seine Dichte (Salzwasser ist schwerer als Süßwasser) und haben somit direkten Einfluss auf die globale thermohaline Zirkulation der Ozean, die auch als “Globales Förderband” bezeichnet wird. Diese Zirkulation transportiert Wärme von der Meeresoberfläche in tiefere Schichten der Ozeane und ist damit praktisch mit der Globalen Erwärmung gekoppelt.

Außerdem ist der Salzgehalt der Meere direkt mit dem Wasserhaushalt der Atmosphäre verbunden, also damit, wie viel Regen fällt und wie viel Wasser verdunstet. In den subtropischen Zonen des Atlantik verdunstet wegen der höheren Temperaturen mehr Wasser, das dann einerseits in gemäßigte Breiten transportiert wird, andererseits durch die Passatwinde über Mittelamerika in den Pazifik gelangt. Ergebnis: der subtropische Atlantik wird salziger.

Der Salzgehalt ist also ein wichtiger Indikator für den Klimawandel. Bisher gibt es jedoch keine globalen Messungen dieser wichtigen Größe, sondern nur vergleichweise wenige Messungen von Schiffen und Bojen. Das soll sich im nächsten Jahr ändern. Für Mai 2010 ist nämlich der Start des neuen NASA-Satelliten Aquarius geplant (links im Bild eine Illustration der NASA).

Wenn alles klappt, stehen den Klimaforschern bald Daten zum Salzgehalt aller Ozeane zur Verfügung. Alle 7 Tage wird der gesamte Globus abgedeckt. Gemessen wird die von der Meeresoberfläche emittierte Mikrowellen-Strahlung, aus der sich der Salzgehalt berechnet lässt.

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