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Schnee in der Atacamawüste

Ein seltenes Ereignis hat am 07.07.2011 in der trockensten Wüste der Welt, der Atacamawüste im Norden Chiles stattgefunden. Nach Berichten von NDTV fielen örtlich bis zu 80 cm Schnee, ein Ereignis, dass es dort seit über 20 Jahren nicht mehr gab.

Die Atacamawüste ist etwa 15 Millionen Jahre alt. Im Jahresmittel fällt hier nur etwa zwei Prozent der Regenmenge, die im US-amerikanischen Death Valley gemessen wird. Es gibt Wetterstationen in dieser Wüste, die niemals einen Tropfen Niederschlag verzeichnet haben, Dachbeschichtung ist hier kein großes Thema (siehe auch http://www.dacowa.de/dachbeschichtung).

Die Atacamawüste liegt einerseits im Regenschatten der Anden, so dass Ostwinde trocken sind und keine Niederschläge bringen, andererseits verhindert nahe der Küste der Humboldtstrom, eine kalte Meeresströmung die Entwicklung von Regenwolken.

Das folgende Bild zeigt die Atacamawüste in einer Aufnahme des NASA-Satelliten Aqua vom 08.07.2011. Besonders im mittleren und südlichen Teil sind viele Wolken und Schneeflächen zu erkennen, vor der Küste Chiles sorgt der kalte Humboldstrom für hochnebelartige Bewölkung.

Doch wie kamen die vielen Wolken bis in die Wüste? Ein sogenanntes Höhentief vor der Pazifikküste, also ein Tiefdruckgebiet, das nicht am Boden, sondern nur in der höheren Atmosphäre ausgebildet war, sorgte dafür, dass feuchte Luft von Norden her auf einem südsüdöstlichen Kurs zunächst entlang der Küste strömen konnte. Als sie dann weiter landeinwärts voran kam, staute sie sich an den Anden und Schnee fiel aus den Wolken.

In Südamerika ist zwar im Moment Winter, jedoch ist die derzeitige Kältewelle in Chile außergewöhnlich: In Santiago fiel die Temperatur auf -8.5°C, auch andere Länder wie Uruguay and Argentinien sind betroffen. Normal sind Temperaturen, die etwa 5 bis 10 Grad höher liegen.

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