Die beiden Zwillingssatelliten Sentinel-2A und Sentinel-2B des europäische Copernicus-Programms fliegen seit Anfang Oktober operationell in einer Art Tandem um die Erde und tasten zusammen jede Region alle 5 Tage ab. Doch bisher war es nur für Europa und Afrika möglich, die vollständigen Daten beider Satelliten zu empfangen. Ausgefeilte Laser-Technologie an Bord der Satelliten erlaubt es ab Dezember, weltweit die vollständigen Daten zu empfangen.
Die Technik nennt sich “EDRS” (European Data Relay Satellites). Mit Hilfe von Laser-Strahlen werden die Daten direkt von den polumlaufenden Satelliten Sentinel-2A und -2B an einen geostationären Satelliten übertragen und von dort dann an eine Bodenstation weitergeleitet.
Dabei wird der Laserstrahl von den Sentinel-Satelliten auf einer Entfernung von bis zu 36.000 Kilometern hochgenau auf den feststehenden Satelliten ausgerichtet und nachgeführt, eine Meisterleistung, die vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt wurde. Dies ist das erste Mal, dass eine solche Übertragungstechnik operationell für Erdbeobachtungssatelliten eingesetzt wird. Testweise war dieses Verfahren bereits zu Demonstrationszwecken von der französischen Raumfahrtbehörde CNES mit dem Satelliten SPOT4 im Einsatz.
Sentinel-2B wird diese Technik jetzt als erster Satellit im Dauereinsatz nutzen. Damit bekommen nun auch alle Nutzer außerhalb Afrikas und Europas in den Genuss der vollständigen Daten der beiden Sentinel-2-Satelliten und die Chancen steigen, wolkenfreie Beobachtungen zu erhalten. Die Sentinel-2-Satelliten nehmen Bilder in 13 Spektralkanälen mit einer Auflösung bis zu 10 Metern auf. Die Daten sind komplementär zu bestehenden Missionen wie LANDSAT oder SPOT.