Die Sonne durchläuft derzeit einige bemerkenswerte Veränderungen, wie bereits im Artikel “Die Sonne verändert sich” beschrieben ist. Bedeutsam ist vor allem die niedrige Aktivität im aktuellen Solarzyklus 24. Verschiedene Untersuchungen haben bereits Korrelationen zwischen der Anzahl von Sonnenflecken und der Globalen Temperatur gefunden, die darauf hindeuten, dass in den nächsten Jahren vermehrt kalte Winter auftreten könnten.
Norwegische Forscher haben jetzt in einer Untersuchung einen weiteren interessanten Zusammenhang bestätigt: Die Länge eines Sonnenfleckenzyklusses ist negativ korreliert mit der etwa 10 bis 12 Jahre später auftretenden Jahresmitteltemperatur für Orte, deren Wetter vom Nordatlantik beeinflusst ist. Für kontinentaler geprägte Orte wurde ein geringerer Zeitverzug festgestellt.
Interessant dabei ist, dass im 20. Jahrhundert hauptsächlich kurze Solarzyklen von unter 11 Jahren aufgetreten sind. Nach Angaben der Forscher haben diese kurzen Solarzyklen einen Anteil von etwa 40 bis 60 Prozent an der Temperaturerhöhung im 20. Jahrhundert, wobei die höheren Werte für Orte am Atlantik gelten.
Der letzte Solarzyklus 23 (oben links im Bild, Quelle: NASA) war allerdings mit 12,2 Jahren länger als sämtliche Zyklen seit dem Jahre 1850. Rechnerisch ergibt sich daraus für die Zeit um etwa 2016/2018 für Europa eine Abkühlung um über 1 Grad gegenüber dem Jahr 2000. Auch der aktuelle Solarzyklus 24 wird vermutlich länger als normal ausfallen, somit könnten die Temperaturen bis zum Jahr 2030 relativ niedrig bleiben.