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Steigende Artenvielfalt im Zürichsee

Mit dem Klimawandel wird befürchtet, dass global die Artenvielfalt zurückgehen wird. Doch im Zürichsee in der Schweiz wird zurzeit genau das Gegenteil beobachtet. Experten des Wasserforschungs-Instituts der ETH Zürich (Eawag) und der Wasserversorgung Zürich (WVZ) haben dies nach Auswertung einer 30-jährigen Datenreihe herausgefunden.

Seit 1977 werden an der tiefsten Stelle des Zürichsees regelmäßig in 14 Schichten von der Oberfläche bis in 135 m Tiefe Daten wie Temperatur, pH-Wert sowie Phosphor- und Stickstoff-Konzentration gemessen. Außerdem werden Proben von Phyto- und Zooplankton genommen und ausgewertet. Phytoplankton, wie die Kieselalgen, sind die kleinsten Lebewesen im Wasser, die Photosynthese betrieben. Sie dienen wiederum dem Zooplankton als Nahrung.

In den 70er Jahren gab es 40 Phyto- und nur 7 Zooplanktonarten, im Jahre 2008 waren es über 100 bzw. 15 Arten. Damit hat sich die Artenvielfalt mehr als verdoppelt. Gleichzeitig nahm auch die Biomasse, also die Anzahl der Lebewesen deutlich zu. Die Forscher führen diese Ergebnisse vor allem auf eine deutliche abgenommene und gleichzeitig weniger schwankende Phosphorkonzentration zurück, die durch die erfolgreiche Bekämpfung der Überdüngung hervorgerufen wurde.

Interessant ist, dass trotz steigender Temperaturen die Artenvielfalt beim Zooplankton zugenommen hat, normalerweise ist das Gegenteil der Fall. Offenbar überwiegt aber hier das gestiegene Nahrungsangebot an Phytoplankton. Einen Negativeffekt gibt es allerdings: Auch die Giftstoffe produzierende Burgunderblutalge hat sich weiter vermehrt, dies ist allerdings kein Grund zur Sorge.

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