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Stockende Meeresströmungen verursachten Temperatursturz

Die letzte Eiszeit war nicht durchgehend kalt. Dutzende Male stieg die Temperatur abrupt und fiel dann wieder ebenso, das hatte enorme Auswirkungen auf die Ökosysteme. Eisbohrkerne aus Grönland und der Antarktis zeigen, dass diese etwa alle 1.500 Jahre aufgetretenen Temperatursprünge nicht gleichzeitig auf der Nord- und Südhalbkugel aufgetreten sind, sondern genau entgegengesetzt.

Wenn es im Norden kälter wurde, wurde es im Süden warm und umgekehrt. Nun hat ein Team von Wissenschaftlern unter Leitung des Lamont-Doherty Earth Observatory der Columbia University herausgefunden, dass die Ursache dafür höchstwahrscheinlich bei den globalen Meeresströmungen zu finden ist, oder genauer bei der Thermohalinen Zirkulation bzw. der sogenannten “Atlantic Meridional Overturning Circulation” (AMOC).

Diese Meeresströmungen, zu denen auch der Golfstrom gehört, bringen warmes Oberflächenwasser nach Norden und transportieren kaltes Wasser in tieferen Schichten nach Süden. In der Vergangenheit haben sich vermutlich diese Strömungen mehrmals plötzlich abgeschwächt und sind sogar fast zum Erliegen gekommen.

In der Folge gingen im Norden die Temperaturen innerhalb weniger Jahrzehnte stark zurück, da der Golfstrom kaum noch Wärme nordwärts transportierte. Dagegen erwärmte sich die Atmosphäre über den warmen südlichen Ozeanen. Die stockenden Meeresströmungen wurden schon längere Zeit für die Klimaschwankungen während der letzten Eiszeit verantwortlich gemacht, die vor etwa 110.000 Jahren begann und vor etwa 15.000 Jahren endete. Die neue Studie bestätigt nun diese Theorie.

Sind diese Temperatursprünge auch heutzutage möglich? Das schließen die Forscher nicht aus. Das leichtere Schmelzwasser, dass in die thermohaline Zirkulation südlich von Grönland eingebracht wird, könnte zu seiner Abschwächung führen. Die Folge davon wäre eine deutliche Abkühlung im Norden und Westen von Europa, vor allem in den Wintermonaten. Klimamodelle zeigen sogar im globalen Mittel eine deutliche Abkühlung, wie die obige Abbildung zeigt.

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