Eine neue Studie der NASA und des National Center for Atmospheric Research (NCAR) hat ergeben, dass tropischen Wälder möglicherweise weit mehr Kohlendioxid absorbieren als bisher bekannt. Die Studie schätzt, dass die Tropenwälder bis heute 1,4 Milliarden Tonnen des von Menschen erzeugten Kohlendioxides absorbiert haben, insgesamt beträgt die globale Absorption 2,5 Milliarden Tonnen.
Das bedeutet, dass ungestört wachsende Tropenwälder für eine weitere Verlangsamung der globalen Erwärmung mitverantwortlich sein könnten. Bei den Wäldern der gemäßigten Breiten sind die Wissenschaftler dagegen nicht sicher, ob diese die Aufnahme von Kohlendioxid noch steigern können.
Bereits vor einiger Zeit waren Forscher zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. Wälder und andere Landvegetation sind derzeit für die Absorption von bis zu 30 Prozent der menschlichen Kohlendioxid-Emissionen verantwortlich. Rechnet man die Ozeane dazu, sind es sogar 50 Prozent. Wenn sich die Geschwindigkeit der Absorption verlangsamen würde, würde sich im Gegenzug auch die globale Erwärmung beschleunigen.
Die neue Studie hat erstmals Daten aus verschiedenen Quellen genutzt wie Computermodelle von Ökosystemen, Atmosphärenmodelle, Satellitendaten und verschiedene operationelle und experimentelle Messdaten von Waldgrundstücken. Die Forscher haben ermittelt, wie gut die Modelle die satelliten- und bodengestützten Messungen wiedergeben können. Daraus wurde dann eine neue Schätzung zur Kohlenstoffabsorption der tropischen Wälder ermittelt.