Oft wird behauptet, dass die Anzahl von Todesfällen durch Unwetter wegen des Klimawandels in den letzten Jahren deutlich zugenommen haben. Doch eine aktuelle Studie der Reason Foundation zeigt das genaue Gegenteil. Die folgende Abbildung zeigt die Entwicklung der Mortalität durch Unwetter weltweit seit dem Jahre 1990 (blau ist die Anzahl der Todesfälle in Tausend, rot die Todesrate pro Jahr und Millionen Einwohner):
Seit den 1920er Jahren ist die Anzahl der Todesfälle durch Unwetter weltweit fast kontinuierlich um mehr als 90% zurückgegangen und das bei einem gleichzeitigen Anstieg der Weltbevölkerung im gleichen Zeitraum um rund 300 Prozent und einer deutlich besseren Berichterstattung über Unwetterereignisse in den letzten Jahrzehnten.
Die meisten Todesfälle in der Vergangenheit mit etwa 60% wurden übrigens durch Dürren verursacht. Hier gab es auch den deutlichsten Rückgang von mehr als 99% seit den 1920er Jahren. Aber auch die Anzahl von Flutopfern, mit etwa 30% die zweithäufigste Todesursache, ging um über 98% seit den 1930er Jahren zurück. Nur etwa 0,07% der weltweiten Mortalität ist übrigens auf Wetterereignisse zurückzuführen.
Der mehr als deutliche Rückgang der Todesfälle durch Unwetter ist eine Folge des weltweit steigenden Lebensstandards und der Fortschritte in Wissenschaft und Technik. So können Unwetter heute viel genauer prognostiziert und die gefährdete Bevölkerung besser gewarnt werden. Auch die Versorgung nach einem Unwetter ist heutzutage schneller und besser möglich.
Ein Rückschluss darauf, ob in den letzten Jahren die Schwere und Häufigkeit von Unwettern weltweit zugenommen haben, ist aus diesen Zahlen nicht möglich, ebenso nicht eine Aussage, wie sich die Todesfälle durch Unwetter in der Zukunft verhalten werden. Das Hauptproblem ist jedenfalls nicht der Klimawandel, sondern wie sich der Lebensstandard in Zukunft weltweit entwickelt.
Weitere interessante Informationen zu diesem Thema wurden in der folgenden arte-Sendung “Mit offenen Karten” behandelt: