Forscher der South Dakota State University haben herausgefunden, dass es offenbar im Jahre 1809 einen bisher unbekannten, starken Vulkanausbruch auf der Erde gab. Die Wissenschaftler fanden in Eisbohrkernen aus Grönland und aus der Antarktis für die Jahre 1809 und 1810 beachtliche Mengen an vulkanischer Schwefelsäure.
Auch in der Wetterstatistik für Berlin/Tempelhof findet man die Auswirkungen dieser beiden Vulkanausbrüche. So fällt auf, dass zum Beispiel der Januar in der zweiten Dekade des 19. Jahrhunderts eine Mitteltemperatur von -3,0°C hatte (übergreifendes 30-Jahresmittel), heute beträgt die Mitteltemperatur +0,8°C, also fast 4 Grad mehr!
Interessant bei dem neu gefunden Vulkanausbruch: Die vulkanische Schwefelsäure erscheint sowohl im Grönland-Eis als auch im Eis aus der Antarktis zur selben Zeit. Daraus schließen die Forscher, dass die Quelle ein Vulkan in Äquatornähe sein muss. Beim Tambora-Ausbruch 1815 wurden schätzungsweise 100 Millionen Tonnen Schwefeloxide in die Atmosphäre gebracht, der bisher unbekannte Ausbruch von 1809 wird auf etwa die Hälfte geschätzt, alleine genug, um die Erde um einige Jahre abzukühlen.