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Unbekannter Vulkanausbruch im Jahr 1809 nachgewiesen

Forscher der South Dakota State University haben herausgefunden, dass es offenbar im Jahre 1809 einen bisher unbekannten, starken Vulkanausbruch auf der Erde gab. Die Wissenschaftler fanden in Eisbohrkernen aus Grönland und aus der Antarktis für die Jahre 1809 und 1810 beachtliche Mengen an vulkanischer Schwefelsäure.

Dieser Vulkanausbruch hat möglicherweise das extrem kalte Jahrzehnt von 1810 bis 1819 eingeläutet, bevor dieses durch den katastrophalen Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora im Jahre 1815, bei dem über 88.000 Menschen ums Leben kamen, noch extremer wurde (links im Bild der Tambora-Krater heute) . Das Folgejahr 1816 ging bekanntlich als das “Jahr ohne Sommer” in die Geschichte ein.

Auch in der Wetterstatistik für Berlin/Tempelhof findet man die Auswirkungen dieser beiden Vulkanausbrüche. So fällt auf, dass zum Beispiel der Januar in der zweiten Dekade des 19. Jahrhunderts eine Mitteltemperatur von -3,0°C hatte (übergreifendes 30-Jahresmittel), heute beträgt die Mitteltemperatur +0,8°C, also fast 4 Grad mehr!

Interessant bei dem neu gefunden Vulkanausbruch: Die vulkanische Schwefelsäure erscheint sowohl im Grönland-Eis als auch im Eis aus der Antarktis zur selben Zeit. Daraus schließen die Forscher, dass die Quelle ein Vulkan in Äquatornähe sein muss. Beim Tambora-Ausbruch 1815 wurden schätzungsweise 100 Millionen Tonnen Schwefeloxide in die Atmosphäre gebracht, der bisher unbekannte Ausbruch von 1809 wird auf etwa die Hälfte geschätzt, alleine genug, um die Erde um einige Jahre abzukühlen.

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