USA: Wärme- und Kälterekorde zeitgleich
Nordamerika erlebt derzeit eine außergewöhnliche Wetterlage. Während die Osthälfte einen extrem kalten Februar erlebt, werden im Westen der USA bis hinauf in den Norden nach Alaska ungewöhnlich hohe Temperaturen gemessen. Dabei wurden sowohl im Westen als auch im Osten der USA neue Wärme- bzw. Kälterekorde gemessen.
Schuld daran ist ein extrem stabiler Jetstream, ein Starkwindband in der Atmosphäre, dass sie großräumige Wetterlage bestimmt. Diese Jetstream transportiert einerseits Warmluft aus subtropischen Regionen bis in den Westen Kanadas und andererseits kalte Polarluft aus dem Norden Kanadas bis nach Florida, wo die Temperaturen unter 0°C fielen. Das ist an sich nichts ungewöhnliches, ungewöhlich ist jedoch die stabile Lage des Jetstreams. Über Wochen hat er sich kaum verlagert, so dass sich auch die Wetterlage kaum geändert hat.
Die folgenden Abbildung zeigt die Abweichungen der Temperaturen von den Normalwerten im Zeitraum 13. bis 19. Februar 2015 (Quelle: WorldClimateService.com):
Hier ist deutlich die Zweiteilung Nordamerikas zu erkennen, der Westen Kanadas ist 10 Grad wärmer als normal, der Osten der USA mehr als 10 Grad kälter als normal.
Hier sind einige Rekorde, die eingestellt oder überboten wurden (Quelle: Wundergrund.com):
- Erie, Pennsylvenia: –28°C am 16.02.2015 (ebenso am 19.01.1994, Messungen seit 1873).
- Jamestown, New York: –35°C am 17.02.2015 (alter Rekord: –34°C am 12.02.1979, Messungen seit 1960).
- Lynchburg, Virginia: –24°C am 20.02.2015 (alter Rekord: –23°C am 21.01.1985 und 05.02.1996, Messungen seit 1893).
- Flint, Michigan: –32°C (ebenso am 18.01.1976; Messungen seit 1921).
- Gaylord, Michigan: neuer Rekord für den niedrigsten Tageshöchstwert: -21°C am 19.02.2015 (alter Rekord –20°F am 27.01.1986.
Höchstwahrscheinlich wird es auch neue Rekorde für den gesamten Monat Februar geben, in der Region im die Großen Seen und weiter östlich wird der Februar 2015 über 5 Grad unter den Normalwerten liegen.
Währenddessen werden an den Wetterstationen im Westen wie Utah, Wyoimg und Nevada rekordverdächtige Höchstwerte registriert, hier wird das Monatsmittel voraussichtlich örtlich mehr als 5 Grad über den Normalwerten liegen. Eine ähnlich stabile Wetterlage gab es übrigens in den Jahren 1934, 1958 und 1963, mit dem Klimawandel hat das also nichts zu tun.