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Vorhersage von West-Nil-Fieber-Ausbrüchen

Das West-Nil-Fieber ist eine Viruserkrankung, die im Jahre 1937 erstmals in Uganda aufgetreten ist. Seitdem die Krankheit im Jahre 1999 auch in den USA nachgewiesen wurde, findet sie international Beachtung. Forscher des National Center for Atmospheric Research (NCAR) und des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) haben jetzt Infektionsdaten der Jahre 2004 bis 2012 mit Wetterdaten korreliert und interessante Ergebnisse gefunden.

Die Krankheit wird durch das West-Nil-Virus ausgelöst, das durch Mücken der Culex-Gattung von den infizierten Vögeln auf den Menschen und andere Säugetiere übertragen wird. Das West-Nil-Virus konnte inzwischen weltweit nachgewiesen werden, kein anderes durch Mücken übertragenes Virus ist geografisch weiter verbreitet.

Glücklicherweise zeigen etwa 80 Prozent der mit dem Virus infizierten Menschen keine Krankheitssymptome, der größte Teil der restlichen 20 Prozent leidet an grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, aber auch Bindehautentzündungen und Hautauschlag wurden beobachtet. Bei weniger als einem Prozent kommt es zu Komplikationen wie Entzündungen von Hirn (Enzephalitis) oder Hirnhaut (Meningitis) oder Lähmungen (Paralyse).

Seit dem Jahre 1999 gab es in den USA 40.000 Fälle mit stärken Symptomen und mehr als 1.600 Todesfälle, wobei ältere und bereits geschwächte Menschen besonders betroffen sind. Die Abbildung oben zeigt die mittlere Anzahl jährlicher schwerer Fälle pro 100.000 Einwohner im Zeitraum 1999-2013. Eine spezielle Behandlung gegen die Virusinfektion gibt es nicht, an einem Impfstoff wird noch gearbeitet.

Das Wetter hat zum einen Einfluss auf das Brutverhalten der Wirtsvögel, zum anderen auf die Ausbreitung der Mücken, die das Virus übertragen. Die Forscher fanden für die meisten Regionen, dass mehr Krankheitsfälle auftreten, je höher die Temperaturen im Vorjahr waren. Variationen beim Niederschlag haben dagegen einen geringeren Einfluss.

Der Grad der Korrelation ist aber regional unterschiedlich. Im Nordosten und Südosten der USA war der Zusammenhang am deutlichsten. Hier ist eine Abweichung der Jahresmitteltemperatur von 1 Grad über den Mittelwert der Jahre 2004-2012 mit einem fünffach erhöhtem Risiko einer West-Nil-Fieberwelle verbunden. Für Teile des Westens der USA fanden die Forscher dagegen keinen Zusammenhang.

Beim Niederschlag sieht das Bild etwas komplexer aus. Im Osten sind ein trockener als normaler Herbst und Frühling mit erhöhten Krankheitsraten verbunden. Im Westen dagegen treten mehr Fälle nach feuchteren Wintern auf.

Die gefundenen, regional unterschiedlichen Zusammenhänge sollen die Grundlage für ein Modell zur Vorhersage der Gefährdungslage für West-Nil-Fieber-Ausbrüche liefern. Dabei müssen aber auch Faktoren berücksichtigt werden, die nicht vom Wetter abhängig sind, wie der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung, die anfälliger für neurologische Komplikationen sind. Zudem erhöhen Krankheitsausbrüche die Immunität bei den Wirtsvögel, so dass beim nächsten Ausbruch die Infektionsraten deutlich niedriger sind.

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