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Vorsicht bei Meereis-Daten

Aktuelle Daten des amerikanischen National Center for Environmental Prediction (NCEP) zeigen, dass sich die globale Menge an Meereis nach dem historischen Minimum im Herbst 2007 offenbar bereits wieder regeneriert hat. Wie die folgende Abbildung aus “The Cryosphere Today” zeigt, entspricht die derzeitige Eisbedeckung in etwa dem Mittelwert der Jahre 1979-2000.


Zu Anfang des Jahres 2008 gab es sogar soviel Meereis, wie seit Anfang 2003 nicht mehr, das heißt in nur wenigen Wochen wurden fast 4 Millionen Quadratkilometer Meer mit Eis bedeckt, das ist eine Fläche 10 mal so groß wie Deutschland!

Also sind etwa die Hiobsbotschaften über schmelzendes Eis übertrieben? Das ist schwer zu sagen. Denn die in der obigen Grafik dargestellten Daten geben lediglich die Oberfläche des Eises wieder, enthalten jedoch keine Informationen über die Eisdicke. In diesem Zusammenhang sei auf den Artikel “Widersprüchliche Daten zum Eis in der Antarktis?” verwiesen, wo es u.a. heißt:

“Schmelzendes Inlandeis bewirkt einen sogenannten Schlittschuheffekt: Durch Risse in der Eisdecke gelangt Wasser zwischen Eis und Untergrund. Das Ergebnis: das antarktische Inlandeis rutscht ins Meer und nimmt dann in der Mächtigkeit über dem Kontinent ab, gleichzeitig nimmt die Ausdehnung des Meereises aber zu. ”

Bei der Interpretion von Eisdaten ist also Vorsicht geboten! Die Zunahme von Meereis kann immerhin bedeuten, dass vermehrt Inlandeis ins Meer gelangt.

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