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Was bringen die Klimakonferenzen?

Seit der ersten UN-Klimakonferenz (Conference of the Parties, COP) 1995 in Berlin hat sich die Weltgemeinschaft immer wieder zusammengesetzt, um die globale Klimakrise zu bekämpfen. Doch die Bilanz der bisherigen Konferenzen ist gemischt. Einerseits wurden Meilensteine wie das Kyoto-Protokoll und das Pariser Abkommen erreicht, andererseits steigen die Treibhausgasemissionen global weiterhin an. Dieser Artikel beleuchtet die bisherigen Ergebnisse, die Entwicklung der Emissionen und mögliche Reformen für effektivere Klimapolitik.

Entwicklung der Treibhausgasemissionen

Als die erste Klimakonferenz 1995 stattfand, lagen die globalen CO₂-Emissionen bei etwa 23,5 Milliarden Tonnen pro Jahr. Bis 2023 stiegen sie auf über 37 Milliarden Tonnen an – ein Anstieg um fast 60 % (siehe Grafik, Quelle: Ourworldindata.org). Diese Zahlen verdeutlichen, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen, um den Klimawandel wirksam einzudämmen. Besonders die Industrialisierung aufstrebender Volkswirtschaften wie China und Indien sowie der anhaltend hohe Energieverbrauch in Industrieländern haben zu dieser Entwicklung beigetragen.

Die UN-Klimakonferenzen konnten zwar politische Rahmenwerke schaffen, die Emissionen jedoch nicht substantiell senken. Das Kyoto-Protokoll von 1997 verpflichtete Industrieländer erstmals zu konkreten Reduktionszielen. Dennoch wurde das Abkommen von wichtigen Akteuren wie den USA nicht ratifiziert, und die Ziele waren insgesamt nicht ambitioniert genug. Das Pariser Abkommen von 2015 stellte einen Wendepunkt dar, da es alle Staaten, unabhängig von ihrem Entwicklungsstand, einbezog. Das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, wurde zwar festgelegt, jedoch fehlen oft verbindliche Maßnahmen und Durchsetzungsmechanismen.

Einfluss der Klimakonferenzen auf die globale Erwärmung

Die UN-Klimakonferenzen haben zweifellos zur Sensibilisierung für die Klimakrise beigetragen. Sie bieten eine Plattform für Regierungen, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Zudem sind sie ein Katalysator für technologische Innovationen und nationale Klimapolitiken. Ohne diese Konferenzen wären viele der heutigen Fortschritte in Bereichen wie erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und internationaler Kooperation kaum denkbar.

Allerdings zeigen wissenschaftliche Modelle, dass die bisherigen Verpflichtungen der Staaten nicht ausreichen, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Selbst wenn alle angekündigten Maßnahmen vollständig umgesetzt würden, steuert die Welt derzeit auf eine Erwärmung von etwa 2,7 Grad Celsius bis 2100 zu, nachzulesen beim Climate Action Tracker. Diese Diskrepanz zwischen politischen Zusagen und tatsächlichen Maßnahmen wird oft als “Ambitionslücke” bezeichnet.

Damit die UN-Klimakonferenzen effektiver werden, sind strukturelle und inhaltliche Reformen notwendig:

Die UN-Klimakonferenzen sind ein unverzichtbares Instrument im Kampf gegen die Klimakrise. Sie haben die Weltgemeinschaft geeint und wichtige Grundlagen für eine nachhaltige Zukunft geschaffen. Doch angesichts steigender Emissionen und unzureichender Maßnahmen ist klar, dass der jetzige Ansatz nicht ausreicht. Nur durch verbindlichere Vereinbarungen, eine gerechte Finanzierung und die konsequente Umsetzung ambitionierter Maßnahmen können die Konferenzen ihrem Anspruch gerecht werden, die Erderwärmung zu begrenzen und eine lebenswerte Zukunft zu sichern.

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