In der letzten Woche kam es zu einem seltenen Ereignis in der saudi-arabischen Pilgerstadt Mekka. Nach einem dunstigen Tag mit Höchsttemperaturen über 45°C entwickelten sich tatsächlich Schauer und Gewitter über der Region. Während des Regens wurde dabei noch eine Temperatur von 43°C und eine Luftfeuchte von nur 18% registriert!
Die folgende Abbildung zeigt eine Aufnahme des NASA-Satelliten Aqua vom 04.06.2012, drei Stunden vor dem Gewitter. Neben den Wolken ist hier auch die Trübung der Luft durch den Staub zu erkennen.
Temperaturen über 40°C werden normalerweise bei Hochdruckgebieten erreicht, in denen die Luft absinkt und sich Wolken eher auflösen als entwickeln. An diesem Tag herrschte allerdings ein recht kräftiger Seewind an der Küste des Roten Meeres, der feuchte Luft über 70 km landeinwärts bis nach Mekka transportierte, wo sich am Nachmittag Schauer bildeten.
Nach Angaben des Meteorologen Maximiliano Herrera sind 43°C die höchste Temperatur, bei der je Regen beobachtet wurde. Einen ähnlichen Fall gab es am 10. Juli 2010 in Marrakesch, Marokko. Dort gab es ein Gewitter bei 43°C, eine Stunde später betrug die Temperatur dann nur noch 33°C. Am 2. Juni wurde übrigens in Mekka ein weiterer Rekord aufgestellt: Eine Temperatur von 51.4°C wurde bisher dort nicht registriert.
Solche Rekorde werden nur in wüstennahen Gebieten erreicht. In tropischen Regionen wie zum Beispiel die Dominikanische Republik wird es zwar auch sehr warm, aber aufgrund der Meeresnähe nicht so extrem heiß.