Die neuesten Prognosen verschiedener Wettervorhersagemodelle zeigen nahezu einheitlich die Entwicklung eines neues El-Niño-Ereignisses im Laufe des Jahres 2014.
Die folgende Abbildung zeigt die verschiedenen Prognosen der Meeresoberflächentemperaturen im tropischen Pazifik (Quelle: NCEP/NOAA) bis in den Herbst 2014. Diese könnten demnach im Herbst Werte deutlich über den Normalwerten erreichen. Die US-amerikanische Ozean- und Atmosphärenbehörde NOAA hat bereits einen offfiziellen “El Niño watch”, eine Art Vorwarnung herausgegeben.
Ein El-Niño-Ereignis hätte für das Wetter in den USA positive Folgen. Dann bilden sich im Herbst in der Regel weniger Hurrikane über dem Atlantik, gleichzeitig steigt in dem derzeit von Dürre geplagten Kalifornien sowie in den Südstaaten die Niederschlagsneigung deutlich an. In der weiteren Entwicklung dürfte der Norden der USA mit einem milden Winter rechnen.
Global gesehen könnten allerdings die Nachteile überwiegen. Denn ein starkes El Niño wird voraussichtlich zu einem deutlichen Anstieg der globalen Temperaturen führen, wie es im Jahre 1997/98 der Fall war. Vermehrte Ernteausfälle könnten in zahlreichen Ländern die Folge sein. Insbesondere in Australien und Südafrika könnten Dürren auftreten, während das westliche Südamerika, insbesondere Peru mit heftigen Regenfällen und Überschwemmungen rechnen muss.
Im Moment sind die Vorhersagen allerdings noch zu unsicher, um über die Stärke des El Niño sichere Aussagen zu treffen. Nicht ausgeschlossen ist sogar, dass die Modelle in einigen Monaten wieder zurückrudern, so war es im Jahre 2012 bereits der Fall.