Ohne Messwerte gibt es keine zuverlässige Wettervorhersage. Insbesondere in den Entwicklungsländern steht kaum Geld für die Installation und Wartung von Wettermesstechnik zur Verfügung. Dabei bräuchten gerade diese Länder zuverlässige Wetterdaten, um die Bevölkerung besser auf extremes Wetter vorbereiten zu können. Ein Projekt der University Corporation for Atmospheric Research (UCAR) in Zusammenarbeit mit der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) könnte die Kosten drastisch reduzieren: die Wetterstation aus dem 3D-Drucker.
Dank dieses Forschungsprojektes können 3D-Drucker nun fast alle benötigten Teile einer Wetterstation produzieren. So können in Zukunft Daten aus vielen hochwassergefährdeten Gebieten gewonnen werden, was früher einfach zu teuer war. Hochwasser ist eine der Naturkatastrophen, bei denen durch gute und rechtzeitige Vorwarnungen tausende Leben gerettet werden können.
Die einzigen nicht druckbaren Komponenten sind die elektronischen Sensoren. An den Wetterstationen werden Daten zu Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Niederschlag, Wind und Temperatur gesammelt und in einem Kleincomputer der Größe 8 cm x 13 cm gespeichert. Die Daten werden dann an den lokalen Wetterdienst für die Erstellung von Prognosen übertragen.
Im Moment werden die gedruckten Wetterstationen einer Reihe von Tests unterzogen. Dabei wird auch geprüft, ob sie internationalen Standards entsprechen und widrigen Wetterbedingungen standhalten können. Sobald die Testphase beendet ist, werden Pilotprojekte in einigen Ländern gestartet. So wird voraussichtlich Sambias Nationaler Wetterdienst als erstes mit Laptops und 3D-Druckern sowie Materialien und Werkzeugen ausgestattet, um die Wetterstationen herzustellen und zu installieren.