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Winzer freuen sich über den Klimawandel

In ganz Deutschland ist die Weinlese in vollem Gange – und die Winzer freuen sich in diesem Jahr besonders nach dem zweitwärmsten Sommer seit Anfang der Wetteraufzeichnungen, so berichtet Bloomberg.com. Im Südwesten Deutschlands begann die Weinlese vier Wochen früher als üblich. Im Gegensatz zur Landwirtschaft, hat die anhaltenden Dürre auf den Wein positive Auswirkungen.

Trockenheit bedeutet mehr Sonnenschein als üblich. Viel Sonnenlicht erhöht den Zuckergehalt der Pflanzen. Außerdem hält trockenes Wetter Pilze davon ab, die Trauben anzugreifen. Die günstigen Wetterbedingungen erhöhen auch die Menge an Trauben. Das Statistische Bundesamt prognostiziert für dieses Jahr einen Zuwachs von 30 Prozent. Die erwartete Weinernte von rund 9,75 Millionen Hektoliter wird vermutlich die höchste der letzten 10 Jahre sein.

Die drei größten Weinbaugebiete Deutschlands – Rheinhessen, Pfalz und Baden – produzieren etwa zwei Drittel der deutschen Trauben. Dieses Jahr wurde der zweithöchsten Ertrag der Geschichte verzeichnet, auch weil die Regionen nicht so stark von Dürre betroffen waren wie der Rest Deutschlands.

Der Klimawandel hat aber auch negative Auswirkungen auf den deutschen Weinbau. So ändert sich der Charakter der Weine, was nicht unbedingt dem Geschmack der Verbraucher entsprechen muss. Da der Zuckergehalt zunimmt, steigt auch  der Alkoholgehalt. Die Winzer rechnen für den 2018er Riesling mit 13 Prozent, normal sind etwa 11 Prozent oder auch weniger. Der 2018er Jahrgang wird damit eher ein mediterraner Jahrgang werden.

Durch den Klimawandel verändert sich die gesamte Weinkarte. Nach Aussagen der Winzer müsste man die Weinberge heute etwa 300 Kilometer nach Norden verlegen, um die gleichen Weine wie vor 40 oder 50 Jahren zu produzieren. Im Großen und Ganzen sind die meisten Auswirkungen des Klimawandels für die Winzer positiv.

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