Vor wenigen Tagen hat der spanische Wetterdienst Aemet das “Barcelona Dust Forecast Centre” offiziell in Betrieb genommen. Diese Institution ist von der Weltorganisation für Meteorologie WMO anerkannt, um Sand- und Staubsturmvorhersagen und entsprechende Warnungen für die Regionen Nordafrika, Europa und den Mittleren Osten herauszugeben.
Das Zentrum ist eine Kooperation des staatlichen spanischen Wetterdienstes Aemet, dem Ministerium für Landwirdschaft, Nahrung und Umwelt sowie dem Barcelona Supercomputing Center (BSC-CNS). Die Vorhersagen sind im Internet frei verfügbar.
Weltweit sind Schätzungen zu Folge etwa 2 Milliarden Menschen in trockenen Regionen von Sand- und Staubstürmen direkt betroffen. Die gesundheitlichen Folgen solcher Stürme reichen von Atemwegsbeschwerden über Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu Augeninfektionen.
Aber auch Hirnhautentzündungen oder das sogenannte Wüstenfieber treten vermehrt auf. Desweiteren haben Sand- und Staubstürme auch Auswirkungen auf den Straßen-, Schienen- und Luftverkehr sowie auf die Landwirtschaft.
Neben den direkten Folgen, spielt Staub in Form als Aerosol eine wichtige Rolle beim Wettergeschehen und im Klimasystem, da es Auswirkungen auf die Wolkenbildung und die einfallende Sonnenstrahlung hat und sogar die Entstehung von Tropischen Wirbelstürmen beeinflussen kann. Desweiteren dient das in Staub enthaltene Eisen und Phosphor als Dünger, der sowohl für den Regenwald als auch für den Ozean eine wichtige Rolle spielt.